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SDI, Reagan, Gorbatschow, Reykjavik und die Stasi (SWR2 Wissen, 7. November 2016)

Seit 2001 beschäftigt mich (immer wieder) die Frage, welche Rolle Hochtechnologien am Ende des Kalten Krieges spielten.  Nach und nach lichtete sich der Wald, hin zu einem 28min Radiofeature, das diese Woche auf SWR2 erstgesendet wurde (dort audio und das Manuskript). Dank an alle Beteiligten. — Siehe auch später mein Porträt über Ronald Reagan (2020)

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Worum geht es? Der 12. Oktober vor 30 Jahren. Gorbatschow und Reagan kurz vor der Abreise. Der Gipfel im isländischen Reykjavik scheint gescheitert. So viele Hoffnungen enttäuscht. Und dann der Durchbruch: atomare Abrüstung wird (doch) möglich. Reagans SDI – Progamm wird davon nicht berührt. Gorbatschow hatte vergeblich dessen Ende gefordert.
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Nach Reykjavik hatte Gorbatschow Rückendeckung für eine Kritik auch des Stalinismus in der Sowjetunion, soweit es ihm möglich war. Wochen später kann Andrej Sacharow sein Exil verlassen, nach Moskau zurückkehren. Die Abrüstungsvereinbarungen nach Reykjavik (ein Jahr später der INF Vertrag) waren so auch ein Meilenstein für die Befreiung ganz Osteuropas von politischer Unterdrückung und Unfreiheit 1989.
In einem Video vom Juni 2016 erinnert sich Michail Gorbatschow an die Zeit vor 30 Jahren (mit englischen Untertiteln)

Mehr dazu am 7. November 2016 auf SWR2, 8:30 Uhr

SWR2 Wissen
SDI – ein Abwehrsystem im Kalten Krieg
Von Michael Hänel
SDI, die 1983 von Ronald Reagan verkündete „Strategische Verteidigungsinitiative“, war in der alten Bundesrepublik ein Sinnbild aggressiver Militärdoktrin der USA. Und ein Beispiel für eine weltfremde technologische Zielrichtung. Einen Verteidigungsschirm gegen anfliegende Atomraketen zu bauen, schien damals technologisch unmöglich. Technologisch aufholen ohne zu forschen: Das war das Ziel von KGB und Stasi. Die machten Jagd auf das Know-how, denn SDI war eines der größten Forschungsprojekte des Kalten Krieges. Währenddessen hatten europäische Linksterroristen führende
Wissenschaftler, die an SDI beteiligt waren, zu terroristischen Zielen erkoren, mit zahlreichen Anschlägen und Morden. 30 Jahre später nutzen westliche Armeen Technologien, die damals im Zuge von SDI entwickelt wurden.

Thinking about Left and Right in Korea … Andrei Lankov interview

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Andrei Lankov

Die Kookmin University liegt am Nordrand von Seoul. Bis zur nordkoreanischen Grenze sind es von hier kaum 30 Kilometer.

Hier lehrt Andrei Lankov, gebürtiger Russe aus Leningrad (St. Petersburg), Jg. 1963, regelmäßiger Kolumnist der „Korea Times“ und Buchautor.

Real North Korea Cover

 

 

 

 

 

 

Lankov ist – wie kaum ein anderer Experte – ein unabhängiger Kenner, auch umstrittener Beobachter der gespaltenen Gesellschaft Südkoreas: in Progressive (Linke) und Konservative (Rechte), die sich seit Jahrzehnten unbarmherzig bekämpfen.
Siehe: seinen aktueller Artikel
Imagining N. Korea’s secret police post-unification (9. November 2015)
und zu den Gefahren hinter dem aktuellen Atomtest

Andrei Lankov traf ich am 24. Oktober 2014 in seinem Büro an der Kookmin University.
Hier: Ein Auszug aus dem Interview als mp3

 

Siehe auch meinen Beitrag zu diesem Themenfeld am Beispiel des Umganges mit der Sewol (Schiffsuntergang) – Katastrophe:
Raus aus den Schützengräben. Die südkoreanische Gesellschaft im Wandel (Oktober 2014)

 

 

Korea Filme/Radio Reporting Korea 2009 – 2015

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Planet Wissen Korea – geteiltes Land (zuerst 8. 4. 2015 SWR/WDR) Studio-Diskussion (ca. 50 min) mit dem Ökonomen Prof. Rüdiger Frank (Wien) und der Regisseurin Sung-Hyung Cho mit umfangreichem Online-Material und Filmeinspielen zu Geschichte und Gegenwart in Süd- und Nordkorea.
Video:
http://www.planet-wissen.de/sendungen/sendung-korea-102.html

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nah dran Montagsdemo in Busan (zuerst 30. 10. 2014 MDR) Film (ca. 6 min) über nordkoreanische Flüchtlinge in Südkorea.  Nur wenige schaffen es pro Jahr über China in den Süden.  Sie sind im Süden Außenseiter. Deren Integration ist schwierig. Die Berüherungsängste, Vorurteile und Ablehnung sind bei Südkoreanern weit verbreitet. Nach mehr als 60 Jahren Teilung ist man den Umgang miteinander nicht gewöhnt. Eine evangelische Kirchengemeinde in Busan will das ändern. Seit 2011 protestieren sie Montag für Montag vor dem Bahnhof der Stadt für ein freies Nordkorea. Mit dabei nordkoreanische Flüchtlinge. Das gibt es sonst nirgends in Südkorea. Vorbild war die Leipziger Montagsdemonstation.
Video:
(leider nicht mehr in der MDR Mediathek)

Auf der Seite des Pruduzenten Mike Brandin, inonemedia Leipzig:
http://www.inonemedia.de/de/neues/2014/mdr-nahdran–fluechtlinge-aus-nordkorea

Ebenfalls zu diesem Thema:
tag für tag Alles andere als Willkommen (Nordkoreaner im Süden)
(zuerst 15. 7. 2014 Deutschlandfunk) Bericht (ca.a 8 min)
Text:
http://www.deutschlandfunk.de/fluechtlinge-aus-nordkorea-alles-andere-als-willkommen.886.de.html?dram%3Aarticle_id=291810
Audio hier (leider nicht mehr auf der DLF Mediathek)
https://haenel.wordpress.com/2014/07/15/nordkoreaner-in-sudkorea/

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SWR 2 Wissen Korea zwischen Raketen und Wiedervereinigung (zuerst 28. 10. 2013, SWR2) Radiofeature (ca. 28min)
In Korea stehen im April 2013 die Zeichen auf Krieg. Für die nationalistische Diktatur der Kims im Norden ist das der Weg zur Wiedervereinigung: der Endsieg und das großkoreanische Reich danach. Die Regierung in Südkorea scheint dagegen von der Gewaltpropaganda des Nordens paralysiert, spricht nur halbherzig von einer Befreiung des Nordens und einer demokratischen Einigung der Nation. Denn Umfragen belegen, die Bevölkerung im Süden will keine Änderung des Status Quo. Sie scheuen die Milliarden-Kosten eines demokratischen Aufbaus des Nordens. Die deutsche Einheit kommt für sie als Blaupause nicht in Frage.

Manuskript und Audio
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=12100756/11q303f/index.html

Online-Hintergrund zum Thema:
http://www.swr.de/swr2/wissen/koreawiedervereinigung/-/id=661224/did=12281794/nid=661224/4v4731/index.html

Zur Arbeit an diesem Radiofeature und den Beteiligten:
https://haenel.wordpress.com/2013/10/28/swr2-korea-raketen-wiedervereinigung/
https://haenel.wordpress.com/2013/07/28/korea-wiedervereinigung/

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planet schule Südkorea: Wirtschaftsmacht am gelben Meer (zuerst SWR 20. 11. 2013) Film (ca. 15 min) und umfangreiches Online-Material
https://www.planet-schule.de/wissenspool/suedkorea-wirtschaftsmacht/inhalt/hintergrund.html
Vor 50 Jahren ein kriegszerstörtes Agrarland, heute eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt: Den beispielslosen Aufstieg Südkoreas verkörpert die Familie Choi. Während die Großeltern noch immer als Bauern im Zentrum des Landes leben, ist Vater Bong Soo Manager bei einer der großen Werften im Süden. Und ob dessen Sohn Moon Seok einmal in einem der gigantischen Elektronikkonzerne arbeiten wird oder in der Autoindustrie – das strenge staatliche Schulsystem bereitet ihn auf alles vor.

Video:
http://www.planet-schule.de/sf/php/sendungen.php?sendung=8663

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3sat nano Korea: Science and Technology 2010 (zuerst 11. und 12. November in nano, 3sat) Zwei Filme (je ca. 7 min) über Medizinroboter und die Zukunftsstadt Songdo. Mit Technologie – in die Welt  – und in die Zukunft steht als Motto auf einem Stein vor dem  Gebäude der School of Mechanical Systems Engineering der  Chonnam National University in Gwangju, einer Großstadt im Süden von Südkorea. Es würde wohl auch als Motto für den technologischen Sturmlauf des ganzen Landes dienen können. Immerhin war Korea noch vor 60 Jahren eines der ärmsten Länder der Welt und weit entfernt von den Technologien der Welt. Heute kann man auf der ganzen Welt Samsung LCDs oder Fernseher, LG Waschmaschinen oder Hyundai oder KIA  Autos finden.

(Leider nicht mehr in der 3sat Mediathek)
bei Planet Schule der Songdo Film (eingebettet)
https://www.planet-schule.de/wissenspool/suedkorea-wirtschaftsmacht/inhalt/hintergrund.html

Zur Arbeit an den Filmen und den Beteiligten
https://haenel.wordpress.com/2010/11/10/korea-nano-g20/

Siehe auch auf der Seite des Kameramannes aller Korea – Produktionen: Joa Czogalla:
http://www.joaczogalla.net/South%20Korea%20-%20Economic%20Development.html

* Dank an alle Beteiligten *

SWR/WDR Planet Wissen „Korea – geteiltes Land“ (8. 4. 2015)

Die Sendungsseite (alle Rechte SWR) mit Hintergrundtexten und mehr Infos zu unserem Studiogästen ist hier.
Dort auch Bildergalerie zu Busan früher/heute.

— nicht mehr auf den SWR – Seiten — aber hier

Neue Sendung zu Flüchtlingen in Südkorea

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Reportage zum Leben von nordkoreanischen Flüchtlingen und ihren wenigen Helfern in Busan/Südkorea: Kamera Joa Czogalla video leider nicht mehr in der mdr Mediathek: in guter Qualität ohne Namensinserts hier

Nordkoreaner in Südkorea (MDR 30. 10. 2014)

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  Mitte Mai konnte ich in Busan und Seoul mit Joa Czogalla für den MDR zum Thema: Nordkoreaner in Südkorea drehen und Radioaufnahmen für den DLF [heute in „Tag für Tag„] machen.  Es war ein weiterer Besuch eines Interessierten, vom Land Berührten [mehr Hintergründiges zu Geschichte und militärischer Gegenwart hier: Radiofeature SWR2, 2013].  Leider zu kurz die Zeit vor Ort, sie lieferte aber Atmosphärisches und Lebensgeschichten aus einem geteilten Land, von Menschen die das Regime der Kims nicht einfach nur hinnehmen, gerade wenn der Diktator im Norden derzeit weitab von der Aufmerksamkeit der Welt ist.

Der Film dazu im MDR: 30. Oktober 2014, 22:35 (und danach in MDR und ARD mediatheken): video hier

Dank an alle, die geholfen haben: wieder Prof. Chin-Sung Dury Chung (Korea Maritime University Busan, Stringer, Übersetzerin), Sora Lee (PNU Busan, Stringer, Übersetzerin) und Mike, den Produzenten in Leipzig.

Korea auf dem Weg der Wiedervereinigung

SWR2 Korea Feature Das Manuskript ist fertig. Ende September wird das Radiofeature in Stuttgart produziert. Erstsendung am 28. Oktober 2013, 8:30 Uhr auf SWR2  (Audio nicht mehr verfügbar).

Thema:  „Korea zwischen Raketen und Wiedervereinigung“
Mitte – Ende April konnte ich in Seoul und Busan Radioaufnahmen zu diesem Thema machen: mit nordkoreanischen Flüchtlingen, ihren Helfern,  Leo DeMay (UN Friedhof Busan), Prof. BR Myers (Nordkorea-Experte, Dongseo Universität Busan),  Prof. Sang-Min Whang (Psychologe, Yonsei Universität  Seoul), Joanna Hosaniak (Bürgerallianz Menschenrechte Nordkorea, Seoul, ich unterstütze den Spendenaufruf für diese NGO), dazu Stimmen aus Nordkorea, des US Pacific Command der US Streitkräfte, von Hans Günther Hilpert (SWP Berlin)  und von Bundespräsident Joachim Gauck.
Dank an alle, die geholfen haben: Prof. Chin-Sung Dury Chung (Korea Maritime University Busan, Stringer, Übersetzerin), Hyo Jin Kim (EBS Radio Seoul, Stringer, Übersetzerin), Yu Jin Lee und Dong Min Lee (Kulturministerium Seoul),  Jongmin Lee (Koreanische Botschaft Berlin),  Ye-One Rhie (Übersetzungen, Aachen/Bertelsmann Stiftung,  Sie schreib 2012 zum Thema Wiedervereinigung ihre MasterarbeitSzene 00123 File 3rd Tunnel DMZ

Hier ein Auszug aus dem Interview mit BR Myers (geführt am 24. April 2013 in Busan) über seine Charakteristik des nordkoreanischen Regimes als militärisch-nationalistischem Führerstaat (siehe B.R. Myers „The Cleanest Race“ Melville, NY 2011)

Weitere Bücher zum Vertiefen:
Tsuyoshi Hasegawa, Racing the Enemy (über das Kriegsende 1945) Harvard Uni. Press, 2005
Korea Democracy Foundation: The History of Democratization Movement in Korea, 2010
Andrei Lankov, The Real North Korea, Oxford Uni. Press, 2013

Von mir sehr empfohlen:
Gi-Wook Shin, Ethnic Nationalism in Korea, Genealogy, Politics and Legacy, Stanford Uni. Press 2006
Rezension hier