Schlagwort-Archive: Reagan

Judenhass und Sowjetunion


Aus aktuellem Anlass hier noch einmal besonders verlinkt meine Produktion zu den Hintergründen von linkem Antisemitismus in der Imagination der Palästinenser als kapitalitischem Opferkollektiv.

Antisemitismus in der deutschen Linken – Unterschätzter Judenhass
Erstsendung: 30.9.2022, SWR2 Wissen, SWR2 (heute SWR Kultur)

Produktion 2022: Audio zum Anhören oder download (Rechte SWR) – dort auch das Manuskript als pdf
— siehe dazu meine aktuelle Quellenarbeit „Die Protokolle der Weisen aus Moskau – Echos des sowjetischen Antizionismus auf der Bildungsplattform „Demokratischer Salon“
(Juni 2024)

Aktuell (Dezember 2024)
Die Auswirkungen des sowjetischen Antizionismus in der DDR bis heute. Auf der Bildungsplattform „Demokratischer Salon“ mein Text zu Joseph Wulf und dessen Kritik (1974) der pro-palästinensisch sich gebenden Studenten im Westen: Verpestetes Land – Judenhass als linke Integrationsideologie



Jelena Bonner (1923-2011)

Sie hatte den sowjetischen Judenhass erlebt und analysiert. Mit dem Ende der Ausstellung zum Leben von Jelena Bonner beendet das Sacharow-Zentrum am 16. April 2023 seine Arbeit in den Moskauer Gebäuden am Zemlyanoy Val 57

Bild: Yad Vashem

Leben für das Licht der Freiheit

Auf der Bildungsplattform Demokratischer Salon mein Longread zum Leben der Menschenrechlerin, jüdischen Aktivistin und Antikommunistin Jelena Bonner (1923-2011).

Für ihr Engagement und als Partnerin (ab 1970) von Andrej Sacharow wurde sie beispiellos antisemitisch verfemt: in der Sowjetunion, in der DDR, auch bei „antiisraelischen“, pro-kommunistischen oder einfältigen Linken im Westen.
Bis heute gibt es keine Korrektur des Bonner-Bildes in der Linkspartei. In Deutschland gibt es noch immer keine kommentierten Textausgaben, keine Ausgabe der Tagebücher oder von Briefen z.B. an Heinrich Böll.
1992 die letzte Ausgabe von „Mütter und Töchter. Erinnnerungen an meine Jugend 1923-1945.“
In Russland dagegen bis 2021 einige Materialbände mit Arbeiten von Bonner, auch als Kritikerin Putins ab 1999.
Die Handlanger des Putinismus zerstören derzeit in Russland ihr Erbe und das von Andrej Sacharow.
In Deutschland, in Frankreich, in Polen, in den USA, in Israel gibt es einige Intellektuelle, die das Erbe erhalten wollen.

Ein Leben für das Licht der Freiheit
Jelena Bonner zum 100. Geburtstag am 15. Februar 2023 – dort auch Liste der aktuellen Literatur

Gemeinsame Wohnung Jelena Bonner/Andrej Sacharow (1971-80, 1986-89) in der 5. Etage ul. Zemlianoi val, 48B, app. 62

Dort (bisher) das Sacharow Archiv und wenig entfernt das Sacharow-Zentrum
Die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Jelena Bonner wird die letzte nach über 30 Jahren demokratischer Arbeit dort sein: Eröffnung am 15. 2. 2023 um 18:00 Uhr

Bild: Sacharow-Zentrum 2023

Aktuelles und aktuell Gefundenes zu Jelena Bonner

Christine Schmidt: Biographie, auf fembio (mit Texten und Videos)

Marko Martin: Die Dissidentin
(Siehe dessen: Dissidentisches Denken
Reisen zu den Zeugen eines Zeitalters (Aufbau, 2019) in der Jüdischen Allgemeinen

Outside the comfort zone: performances and discourses of privacy in the late socialist Europe (Berlin, 2020)
Christina Jüttner u.a. zu Bonner S. 245-284

Tatjana Kuschtewskaja. Am Anfang war die Frau (Düsseldorf, 2017) S. 269-286; Zeichnungen von Janina Kutschtewskaja

Zum 100. Geburtstag von Andrej Sacharow (SWR2, 21. 5. 2021)

Aktuell dazu (Januar 2023) – Porträt Andrej Sacharow

Борис Альтшулер,  Леонид Литинский, Андрей Сахаров,
Елена Боннэр и друзья: жизнь была типична, трагична и прекрасна (сборник)

Boris Altschuler, Leonid Litinsky, Andrej Sacharov, Elena Bonner und Freunde: Ein typisches Leben: tragisch und schön (Zusammenstellung), 704 Seiten; zahlreiche Erinnerungen, Artikel, Dokumente über und von Jelena Bonner (1923-2011)
Verlag AST Moskau 2020

Online verfügbar


SWR2 Radio – ab sofort Online: auch auf dem SWR youtube-Kanal
Meine neue Annäherung ans Leben von Andrej Sacharow (1921-1989) und dessen Forderungen zur Schaffung eines Rechtsstaates in der Sowjetunion, der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, für die Freiheit, zu Menschenrechten, Informationsfreiheit und Umweltschutz. Mit einer Einordnung zu Fragen von Identitätspolitik und Freiheit von Ulrike Ackermann. In den (Facebook) Kommentaren ein tagesschau- Interview von Fritz Pleitgen mit Sacharow aus dem Sommer 1975.


Die Radiodoku (ebenfalls Original SWR2, 28 min) von 2012, mehr zu Physik und Aktuellen, den Moskauer Protesten vom Frühjahr 2012 weiter auf soundcloud.

Europas Atomwaffen, SWR2 15. 5. 2018

Immer noch aktuell: die Sendung inzwischen in meinem Archiv auf Sound Clowd:

Audio

Europas Atomwaffen – Brauchen wir eine neue Abschreckung?

Erstausstrahlung 2018

Im Radio dazu am 15. 5. 2018 auf SWR2 (28min Radio Doku) — mit dem Textspezial der SWR Online Kollegen (nach 5 Jahren nicht mehr online)

***********************************

Weiter (SWR, odysso, 1. 3. 2018) zum Umgang mit Atomwaffen nach der Wahl von Trump und den aktuellen Veränderungen in der russischen Aussenpolitik.  Als youtube

Siehe auch meinen Film zum Themenfeld Modernisierung von Atomwaffen (2016) — auf youtube

Morgen früh in SWR2 @swr2wissen Europas Atomwaffen – Brauchen wir eine neue Abschreckung? Bereits online: https://t.co/JLel6KX4eE pic.twitter.com/oMB0nOJ5bT

— Michaewl Hänel (@MichaewlH) 14. Mai 2018

********************************

SWR2 Wissen Europas Atomwaffen – Brauchen wir eine neue Abschreckung? (Text SWR)

Russland bedroht Europa mit neuen nuklearen Mittelstreckenwaffen. Die Volksrepublik China rüstet atomar auf und hegt Weltmachtambitionen. Abrüstungsverträge, einst von Reagan und Gorbatschow vereinbart, werden nicht mehr eingehalten. Vorbei sind die Zeiten, wo Atomwaffen nur dafür da waren, den ganz großen Krieg zu verhindern. Die USA als ehemalige Schutzmacht Europas wenden sich ab und nehmen vor allem China und Ostasien in den Blick. Kann ein gemeinsames europäisches Arsenal französischer und britischer Nuklearwaffen, künftig gar mit Deutschlands Unterstützung, Abschreckung für Europa garantieren? Braucht Deutschland eine neue Sicherheitspolitik, die nach Jahrzehnten des Abwartens wieder militärische Macht und den Willen zur Verteidigung ins Zentrum der Außenpolitik stellt?

SDI, Reagan, Gorbatschow, Reykjavik und die Stasi (SWR2 Wissen, 7. November 2016)

SWR2 Wissen, Erstsendung 7. 11. 2016 (nicht mehr in der ARD Audiothek)
SDI – ein Abwehrsystem im Kalten Krieg

Audio hier:
https://soundcloud.com/ichaelnel/sdi-ein-abwehrsystem-im-kalten-krieg-swr2-wissen-2016

Manuskript (2016)

Von Michael Hänel
SDI, die 1983 von Ronald Reagan verkündete „Strategische Verteidigungsinitiative“, war in der alten Bundesrepublik ein Sinnbild aggressiver Militärdoktrin der USA. Und ein Beispiel für eine weltfremde technologische Zielrichtung. Einen Verteidigungsschirm gegen anfliegende Atomraketen zu bauen, schien damals technologisch unmöglich. Technologisch aufholen ohne zu forschen: Das war das Ziel von KGB und Stasi. Die machten Jagd auf das Know-how, denn SDI war eines der größten Forschungsprojekte des Kalten Krieges. Währenddessen hatten europäische Linksterroristen führende
Wissenschaftler, die an SDI beteiligt waren, zu terroristischen Zielen erkoren, mit zahlreichen Anschlägen und Morden. 30 Jahre später nutzen westliche Armeen Technologien, die damals im Zuge von SDI entwickelt wurden.

Neue Atomwaffen (SWR, odysso, 29. 9. 2016)

Atomwaffen? Gibt’s die noch? Versuchte man das Thema im Blätterwald in den letzten Monaten zu erlauschen,  tönten fast nur „meinungsstarke“ Artikel aus junge welt, freitag, RT, sputnik oder aus recherchefreien Artikeln der Querfrontpresse (die ich nicht verlinke). Erst das Duell von Clinton und Trump sorgte auch in deutschen Qualitätsmedien wieder für Aufmerksamkeit beim Thema Atomwaffen. Die offenbar vollständige Unkenntnis in Sachen Atomwaffen „beim lieben Donald“ konnte Hillary Clinton genüßlich ausnutzen. Dabei scheint bei Friedensbewegten der Gegner nach wie vor klar ausgemacht: Atomwaffen aus Amerika. Erst recht, wenn die in der Eifel, in Deutschland stationiert sind.  Kaum ein kritisches Wort war zu hören, als der EKD Chef Bedford-Strohm bei seiner Reise nach Hiroshima 2015 die Beseitigung aller Atomwaffen forderte. Eine Forderung, die – auf den ersten Blick – zum Schutz des Lebens auf dem Planeten Erde vernünftig erscheint. Nur: von Hiroshima sind es etwa 700km bis nach Nordkorea,  wenige Minuten Flugzeit für eine Rakete von Kims Gnaden. Wie wir erfahren haben, können Kims Soldaten wohl Raketen mit Atomwaffen bestücken,  jetzt schon oder doch spätestens 2020. Nach meinen Recherchen halten nur die nuklear bewaffneten amerikanischen Streitkräfte, stationiert in Japan und Korea, den Frieden in dieser Region am Leben: gegen China und seinen Verbündeten Nordkorea.
Siehe dazu (2017) zum drohenden Krieg in Ostasien (SWR2)
Und in Europa, im Umgang mit Russland, ist die Situation noch komplizierter. Ein Grund, einmal genauer hinzusehen.  Am Donnerstag (29. 9. 2016; SWR 22:00 Uhr) mein aktuelles Stück zum Thema taktische Nuklearwaffen in Europa auf odysso.de: (bis 23. 9. 2021)
Zusätzliches Interview dazu mit Prof. Götz Neuneck (2016) und ex-General Klaus Naumann (2016).
Am 12. Oktober 2016 auch in der 3sat Sendung „nano“ (Online bis 13. 10. 2021)
Aktuell: auch noch Jahre nach dieser Produktion.