Waiting for Kujira (Nr. 1 Taifun 2009)

Das Joint Typhoon Warning Center gibt erste Warnungen für die Nr. 1 dieses Jahres heraus. Entstehungsort ist nahe der philippinischen Küste, auch zwei weitere Wolkensysteme weiter westlich werden beobachtet.

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Alles fast auf den Tag ein Jahr nach dem tödlichen Taifun Nargis, der 2008 Burma traf.  Wirbelsturm „Nargis“ tötete in Birma über einhundert Tausend Menschen, mindestens 2 1/2 Millionen Menschen raubt er die Lebensgrundlagen, im Mai 2008.
Im Mai 2008?
Kam der Tropensturm überraschend? Wechselte er in den letzten Tagen, Stunden vor dem Einschlag plötzlich die Richtung? Klar ist: Warnungen vor dem heranziehenden Sturm hatten die bedrohten Küstenbewohner nicht erreicht. Doch gab es überhaupt rechtzeitige Warnungen vor „Nargis“, wurde sein Weg exakt vorhergesagt?
„Nargis“ kam nicht überraschend. Seit 1961, dem Start der geostationären Wettersatelliten, werden alle Wirbelstürme von Satelliten erfaßt.
Aber, „Nargis“ war ein hinterhältiger Vertreter seiner Zunft. Eingekeilt zwischen zwei Hochdruckgebieten in Nord und Süd, tankt der kommende Sturm zwar Energie aus dem heißen Indischen Ozean, kommt aber Tage lang kaum von der Stelle (27. – 29. April). In dieser Phase kommt es zu einer gefürchteten „Rapid Intensification“, einer sehr schnellen Absenkung des Luftdruck im Inneren des Wirbelsturms und damit einer explosionsartigen Sogwirkung des Sturmzentrums.

Danach wechselte der „Nargis“ (jetzt ein Kategorie 4 Wirbelsturm) ab 30. April auf strikten Westkurs mit Ziel Birma am Morgen des 2. Mai 2008.
Die US Botschaft in Rangoon gibt am Abend des 29. April eine entsprechende Warnung heraus, die auf weltweit frei zugänglichen Daten des US Joint Typhoon Warning Centers (JTWC) und der regionalen Warnzentren der WMO beruhen. Die Vorhersage errechnet die Zugbahn korrekt, beschreibt die erwartete Gegend des Landfalls.
Wenigstens 130.000 kommen in den Fluten um.
Nargis beschäftigt derzeit die Wirbelsturmforscher. Ein Team der NASA und der Taiwan National University (Chun-Chieh Wu) hat vor ein paar Tagen dazu
eine vielbeachtete Studie veröffentlicht.
http://www.nasa.gov/topics/earth/features/nargis-20090226.html

Aussage: Nargis wurde über dem Ozean – vom Ozean – , kurz vor der Küste geradezu aufgeheizt, betankt. Diese Phänomen, ähnliches war bei Katrina passiert, macht die Vorhersage extrem schwierig. „Rapid Intensification“ sagen die Sturmforscher dazu. Trotzdem wäre eine Warnung in Burma möglich gewesen.

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