(Auswahl 2012-2024)
Michael Hänel
Aktuell (Dezember 2024)
Die Auswirkungen des sowjetischen Antizionismus in der DDR bis heute. Auf der Bildungsplattform „Demokratischer Salon“ mein Text zu Joseph Wulf und dessen Kritik (1974) der pro-palästinensisch sich gebenden Studenten im Westen: Verpestetes Land – Judenhass als linke Integrationsideologie
(Longread)
Die Protokolle der Weisen aus Moskau – Echos des sowjetischen Antizionismus
Artikel (Juni 2024)
Friedensbewegung und KGB
SWR2 Wissen, 20. 10. 2023
Pressetext SWR:
Am 22. Oktober 1983 demonstrierten Hunderttausende Deutsche für Frieden und gegen den NATO-Doppelbeschluss, also die Stationierung von Massenvernichtungswaffen. Was kaum einer ahnte: Die Geheimdienste der DDR und Sowjetunion beeinflussten die Friedensbewegung. Vor allem der „Dienst A“ des KGB setzte auf „Einflussgespräche, verdeckte Dokumentenaktionen, mündliche Desinformation und den vermehrten Einsatz von unbewussten Multiplikatoren“. Die Methoden sind heute ganz ähnlich, um den Putinismus hierzulande zu verbreiten.
Dazu (Longread):
Vergifteter Frieden Der lange Schatten des Jahres 1981
Artikel: Dezember 2023
Ronald Reagan und die Friedensbewegung
Erstsendung: SWR2 Wissen, 30. 9. 2020
Ronald Reagan – Die mißverstandene US-Präsident
Pressetext SWR:
1987 fordert US-Präsident Reagan den Fall der Mauer und unterzeichnet den INF-Abrüstungs-Vertrag. Trotzdem gilt er bis heute vor allem als Kalter Krieger. Ein Missverständnis?
Reagan, Gorbatschow, SDI und die Stasi
Erstsendung: SWR2 Wissen, 7. 11. 2016
Pressetext SWR:
1983 verkündete Ronald Reagan das SDI-Programm – eine Zeit digitaler und technologischer Fantasien. Heute nutzen westliche Armeen Technologien, die im Zuge von SDI entwickelt wurden. Für die Stasi bezeichnete SDI eine technologische Revolution, bei der man „dabei sein wollte“.
Porträt Andrej Sacharow
SWR2 Wissen, 9. 10. 2023
Erstsendung zum 100. Geburtstag am 21. 5. 2021
Pressetext SWR:
Andrej Sacharows Leben und Wirken ist ein eindrückliches Zeugnis für die Art, wie sich ein Einzelner wandeln kann. Aber auch ein Beleg dafür, wie schwer es ist, sich in einer Diktatur zu behaupten. Doch Biografien, Artikel über Andrej Sacharow oder gar Schulmaterial für die politische Bildung anhand seines Beispiels sucht man in Deutschland meist vergebens. Der einst weltberühmte Menschenrechtler Andrej Sacharow, der am 21. Mai 2021 hundert Jahre alt würde, ist in Deutschland praktisch vergessen.
Dazu: ausführliches Porträt über Sacharow auf der Bildungsplattform „Zukunft braucht Erinnerung“ (2023)
Dazu: ausführliches Porträt über Jelena Bonner auf der Bildungsplattform „Demokratischer Salon“ (2023)

Und: Erstsendung SWR2, 29. 10. 2012 „Metamophosen eines Kämpfers“ Andrej Sacharow im Lichte der Proteste gegen die „Wahl“ Putins im Jahr 2012
Zur politischen Selbstbefreiung Sacharows (2014) (11/12, 2014) in der Zeitschrift „Osteuropa“
Michael Hänel – Zwischen allen Stühlen. Der Mahner und Humanist Andrej Sacharov
25 Jahre nach seinem Tod scheint über Andrej Sacharov alles gesagt. Für die einen ist er ein Heiliger, für die anderen ein Verräter und für viele ein Störenfried. Der Anti-Atom-Bewegung und den Fortschrittsskeptikern im Westen war er so suspekt wie für die autoritären und orthodoxen Kommunisten aller Couleur ein gefährlicher Freigeist. Erstaunlicherweise harrt sein Lebenswerk bis heute der kritischen historischen Aufarbeitung. In seiner persönlichen Freiheit und Mündigkeit ist Sacharov vorbildlich. Noch immer werden die Menschenrechte täglich verletzt. Sacharov hat nichts an Aktualität verloren.
Volltext hier
Thematisch-biographisch passend dazu: Zum 100. Geburtstag von Alexander Solschenizyn

Alexander Solschenizyn und sein „Archipel Gulag“
Erstsendung: SWR2 Wissen, 6. 12. 2018
Es ist der 26. August 1968. Der Dichter Alexander Solschenizyn („Archipel Gulag“, 1965, noch unveröffentlicht) ist an diesem Nachmittag auf dem Weg zu Andrej Sacharow. Es wird keine Fotos des Treffens geben. Im Verborgenen war es in der Wohnung des Physikers Jewgenij Feinberg (1912-2005) im Zentrum Moskaus vereinbart worden. Noch nie hatte der geheime Dichter Solschenizyn den geheimen Forscher Sacharow getroffen. Beide Männer verkörperten exemplarisch die verschiedenen Lebenswelten in der Sowjetunion der 1960er Jahre.
Und zum Widerstand jüdischen Lebens in der Sowjetunion:

Der russische Küstlerrebell Alexander Galitsch
Erstsendung: SWR2 Wissen, 12. 4. 2018
Pressetext SWR:
Manuskript
Heinrich Böll nannte ihn „den lieben Sascha“, und bis heute werden seine Lieder in Russland, der Ukraine und Israel geschätzt: Alexander Galitsch, geboren vor 100 Jahren, am 20. Oktober 1918, war ein intellektueller Poet, Stückeschreiber und Sänger. Er war Jude und verstand sich zeitlebens als russischer Künstler.
Mit seinen Komödien und Theaterstücken etablierte er sich zunächst in der sowjetischen Kulturszene, nach dem Prager Frühling 1968 wurde er zum kompromisslosen Dissidenten und Kritiker der Machtverhältnisse. Galitsch erhielt Auftrittsverbot, und seine Gitarrenlyrik konnte nur noch als Tonbandmitschnitt sein Publikum in der Sowjetunion finden. Der kritische Künstler wurde 1974 aus seiner Heimat vertrieben und starb drei Jahre später in Paris. Die Umstände seines Unfalltods sind bis heute mysteriös.
Antisemitismus in der DDR – Staatsfeind Israel
Erstsendung SWR2 Wissen, 2. 10. 2020
Pressetetxt SWR:
Die DDR gilt noch heute als „antifaschistischer Staat“. Ihr Gründungsmythos versprach eine Gesellschaft, die die nationalsozialistische Herrschaft überwand, indem sie den Kapitalismus im Osten abschaffte.
Während in der DDR die Helden des kommunistischen Widerstands verehrt wurden, wollte sich kaum jemand mit den Tätern und den Taten der Judenvernichtung auseinandersetzen. Als „Sieger der Geschichte“ wähnte man sich befreit von Schuld und Verantwortung. Und mehr noch: Der Staat Israel wurde ab 1965 von der DDR-Regierung und ihren Partnern im Nahen Osten sogar gezielt bekämpft.
Während in der DDR die Helden des kommunistischen Widerstands verehrt wurden, wollte sich kaum jemand mit den Tätern und den Taten der Judenvernichtung auseinandersetzen. Als „Sieger der Geschichte“ wähnte man sich befreit von Schuld und Verantwortung. Und mehr noch: Der Staat Israel wurde ab 1965 von der DDR-Regierung und ihren Partnern im Nahen Osten sogar gezielt bekämpft.

Dazu im persönlichen Erleben und zu den Folgen bis heute:
DDR-Kommunisten in Tel Aviv
Aktuell in SWR2 weiter zum Judenhass auf der Dokumenta (2022) und als Aufspülung der antijüdischen Integrationsideologie der 1970er Jahre
Antisemitismus in der deutschen Linken
Erstsendung: SWR2 Wissen, 30. 9. 2022
Pressetext SWR:
Ein Antisemitismus-Skandal auf der documenta, Boykott-Aufrufe israelischer Produkte durch die BDS-Bewegung und pro-palästinensische Demos in deutschen Städten, auf denen die Auflösung Israels gefordert wird. In Teilen der deutschen Linken gibt es ein Antisemitismus-Problem. Eines, das lange übersehen worden ist.
Die zumeist studentischen Bewegungen kommen progressiv daher, sind antikolonial und antiimperialistisch. Doch sie bedienen oft antisemitische Stereotype. Das hat traurige Tradition. Bereits in den 1970er-Jahren gab es in Ost und West eine Allianz von linkem und arabischem Judenhass.
